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Liebe wächst wie Weizen

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Liebe wächst wie Weizen

Ihr Lieben,

es ist Sonntag.

Aber in unserer Kirche wird kein Gottesdienst gefeiert.

So wie letzte Woche auch schon.

Und in den kommenden Wochen.

Also schlage ich jetzt für mich und auch für euch die Bibel auf an der Stelle, wo der Predigttext für diesen vierten Sonntag der Passionszeit steht.

Im Buch des Profeten Jesaja, im Kapitel 66.

Wir hören die Worte:

„Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle die ihr sie lieb habt!

Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid. Denn so spricht der HERR: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet;

ja ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.

Ihr werdet’s sehen und euer Herz wird sich freuen,

und euer Gebein soll grünen wie Gras.“

 

Wie fantastisch.

Was uns da alles versprochen wird!

Freude, Trost, Gesundheit, Frühlingsfrische…

Der Profet ermuntert dazu, sich ganz in das Vertrauen fallen zu lassen, dass alles gut wird.

Ich frage mich: Kann das zielführend sein in unserer Situation? Dieses kindliche Vertrauen?

 Der Reihe nach.

Erst einmal setzt dieser Bibeltext voraus: Nichts ist so, wie es sein soll.

Keine Normalität. Sondern Zeit der Krise. Bedrängnis.

Und: Die Ratschläge der Männer, der Experten, der Macher, die sonst alles vorantreiben, einschätzen können, wissen wies läuft – nichts davon bietet mehr Verlässlichkeit für heute. Oder eine Perspektive für morgen.

Was vor zwei Tagen galt, ist heute schon überholt.

Eine „dynamische Entwicklung“.

So erleben wir es auch in diesen Tagen.

Selbst ein Christian Drosten muss sich immer wieder mal korrigieren (und er kann es!).

Und dem trauen doch viele sogar zu, „dass er Kanzler kann“.

Er lehrt uns, einen klaren Kopf zu bewahren.

Die Erwartung an Gott reicht deutlich weiter.

Er will uns trösten wie einen seine Mutter tröstet.

Die einen in die Arme nimmt. Ohne soziale Distanz. Mit physischer Nähe. Nicht sachlich, sondern empathisch und liebevoll.

Der HERR – Er, so ganz mütterlich ersehnt durch die Worte des Profeten.

Da deutet sich etwas an, das sich gestern noch niemand vorstellen konnte.

Wie sauberes Wasser in den Lagunen Venedigs.

Wie Delfine, die sich wieder an die Küsten des Mittelmeeres trauen.

Wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für Beschäftigte in den den USA.

Wie Wertschätzung mit Standing Ovations für die Menschen, die unsere Grundversorgung sichern.

Es geschieht etwas, jetzt schon.

Mitten in der Bedrängnis. Und aus der Bedrängnis heraus.

Was wird davon nachhaltig bleiben für unser Zusammenleben?

Wird die Unterbrechung des Alltags eine neue Sicht bringen?

Werden wir die Schöpfung aufleben lassen?

Werden wir etwas von der Reduzierung unserer Lebensvollzüge dauerhaft als Gewinn verbuchen können?

Noch wissen wir nicht, welche schmerzhaften Verluste uns diese Corona-Krise bringen wird.

Vielleicht sprechen wir später einmal von der Corona-Wende.

In dem Lied für diese Woche heißt es:

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,

Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt.

Liebe lebt auf, die längst erstorben schien.

Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Dieses Bild bindet uns ein - mit Leiden und Hoffnung - in den großen Zusammenhang des Lebens.

Es gibt keinen Weg zurück in den Körper, aus dem wir hervorgegangen sind. Es gibt keinen Ort ohne Not.

Aber es gibt diesen Leitfaden der Liebe.

Als Kern unseres Glaubens.

Das ist die mütterliche Seite Gottes.

Aus ihr kann erwachsen, dass das Versprechen von Freude und Trost in Jerusalem nicht wie Hohn und Spott klingt. Darauf lasst uns vertrauen.

Mit herzlichen Grüßen am Sonntag Lätare, den 22.03.2020,

von Martin Goetz-Schuirmann

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